Ältere Kinder beginnen sich das Internet in seiner Ganzheit zu erschließen. Wie Jacob bewegen sie sich im Laufe der Zeit immer selbstbewusster und häufiger im Netz und beginnen ihr Tun nach ihren persönlichen Bedürfnissen zu gestalten. Ältere Kinder zwischen neun und zwölf Jahren nehmen das Internet z. B. als umfassendes Informationsangebot wahr. Das gilt für die Schule und für Themen, die sie persönlich interessieren. (Kinder-)Suchmaschinen und Informationsangebote wie Wikipedia sind dabei relevant. Online-Games spielen vor allem für Jungen eine große Rolle wenn es darum geht, sich unterhalten zu lassen.
Angebote, die ältere Kinder ansprechen, dürfen nicht mehr zu kindlich und bunt sein – denn das ist uncool. Zwischen neun und elf Jahren nutzen noch gut zwei Drittel Kinder-Webseiten, mit zwölf Jahren ist es dagegen nur noch ein Drittel (KIM Studie 2012). Mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets werden bedeutender. Immer häufiger nutzen ältere Kinder auch unterschiedliche Medien parallel. Sie schauen z. B. Clips auf YouTube an, während sie in WhatsApp mit Freundinnen und Freunden chatten
Zwischen neun und zwölf Jahren entwickeln sich Kinder rasend schnell weiter. Die Mädchen und Jungen sind in einer Umbruchsphase vom Kind zum Jugendlichen. In dieser Zeit bewegen sie sich immer eigenständiger und häufiger im Netz und beginnen ihr Online-Handeln nach ihren persönlichen Bedürfnissen zu gestalten.
Für Kinder zwischen neun und zwölf Jahren wird es wichtiger, sich online mit Freundinnen und Freunden auszutauschen. So nutzen sie vermehrt (Instant-)Messenger wie z. B. Skype, MSN, Threema oder WhatsApp. Sie tasten sich zudem an Soziale Netzwerke heran. Die einen melden sich im Laufe der Zeit bei den unterschiedlichsten Angeboten an, auch wenn dies in vielen Fällen noch nicht erlaubt ist: Die AGB von WhatsApp schreiben z. B. ein Mindestalter von 16 Jahren vor, bei Facebook sind es 13 Jahre. Die anderen sehen bei ihren Freundinnen und Freunden zu und warten darauf, dass sie dabei sein dürfen
Die Mädchen und Jungen suchen immer weniger Unterstützung bei ihren Eltern. Die jungen Nutzerinnen und Nutzer machen sich vor allem Gleichaltrige oder ältere Mädchen und Jungen zum Vorbild. Dennoch haben sie teilweise noch Probleme, sich online zurechtzufinden. Auch wenn Kinder in diesem Alter bereits flüssig Lesen und Schreiben können, kommen sie immer wieder an ihre Grenzen, z. B. wenn Inhalte zu textlastig aufbereitet sind oder die Navigation verwirrend ist. Von daher erschließen sich viele das Internet schrittweise: Sie surfen nicht frei umher, sondern klicken sich von Link zu Link weiter oder wählen gezielt bestimmte Angebote an.
Für ältere Kinder werden Kommunikationsangebote wie WhatsApp und Skype sowie Soziale Netzwerke wie Facebook langsam interessant.
- Hinweis zur Studie:
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2013): KIM-Studie 2012. Kinder und Medien, Computer und Internet. Online verfügbar unter: www.mpfs.de/index.php?id=548